Togo-Reise 2024

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Kategorie: Vor Ort

Am 14.2.2024 sind unser 2. Vorsitzender Jürgen Zeh samt Gattin Irmgard, unser Schatzmeister Peter Seidel und ich, Viola Müllejans (1. Vorsitzende) von Brüssel nach Togo aufgebrochen. Nach einem reibungslosen Flug wurden wir am Abend am Flughafen Lomé von unserem Hyacinthe in Empfang genommen. Da eine Fahrt nach Kpalimé im Dunkeln nicht empfohlen wird, haben wir die erste Nacht in Lomé verbracht. Nach einem kurzen Frühstück am nächsten Morgen ging es auch schon mit den ersten Terminen los. Uns besuchte eine Gruppe von Studenten, die aktuell alle in Lomé studieren. Die 7 erzählten uns, wie es in ihrem Studium läuft, was ihre weiteren Pläne sind, aber auch, mit welchen Schwierigkeiten sie in Lomé zu kämpfen haben. Nachdem wir die Gruppe verabschiedet habe, kamen noch 2 unserer Patenkinder in unser Hotel, welche bereits die Ausbildung abgeschlossen haben und in Lomé auf Arbeitssuche sind. Auch mit ihnen wurden die Zukunftspläne besprochen und es wurde nach Möglichkeiten der weiteren Unterstützung gesucht. Zum Abschluss unseres Lomé-Aufenthalts hatten wir noch einen Termin mit einem Herrn, der uns bei der Beantragung der Staatsangehörigkeit unserer Patenkinder unterstützt. Kaum eines unserer Kinder besitzt die Staatsangehörig und der Weg sie zu bekommen, ist schwierig und kostspielig. Daher ist es von großem Vorteil, dass wir eine erfahrene Person an unserer Seite haben. Dann ging es ab nach Kpalimé. Nach ca. 1,5 Stunden erreichten wir unseren Zielort.

 

Am Nachmittag stand schon das erste Treffen mit unseren Projektleitern statt, bei dem das Programm der nächsten Tage durchgesprochen wurde.

Dann ging das stramme Programm in Kpalimé los. Direkt am Freitag standen die Schulbesuche in Kusuntu und Novissi auf dem Plan, denn ab Montag hatten die Kinder eine Woche Schulferien. Nachdem wir einen kurzen Blick in die Kindergärten und Schulklassen geworfen hatten, setzten wir uns mit den jeweiligen Direktoren zusammen. Uns ist eine enge Zusammenarbeit mit den Schulleitern sehr wichtig, denn sie sind diejenigen die mitverantwortlich für unsere Patenkinder sind. Da alle Schulleiter neu an ihren Schulen sind, stand eine große Vorstellungsrunde an und wir haben einiges über die jeweiligen Schulen erfahren.

 

Nach einer kurzen Pause ging es weiter in das Büro des Regionaldirektors der für das Schulwesen verantwortlich ist. Auch er ist neu im Amt, so dass wir erst einmal unseren Verein vorstellten. Es war ein wirklich nettes und interessantes Gespräch. Am Abend stand dann noch ein großes Kennenlern-Abendessen mit unseren Repitetoren an. Sie alle unterstützen uns bei dem Zusatzunterricht für unsere Kinder, sind also auch ein wichtiger Baustein unseres Teams.

Am Samstag wurde es etwas entspannter. Vormittags haben wir uns mit einigen Patenkinder zu einem Einkaufsbummel auf dem Markt getroffen, bevor es nachmittags zum Fußball-Turnier unseres Fußballteams ging. Uns ist die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung sehr wichtig. D.h. neben der Unterstützung der schulischen Bildung, bieten wir unseren Kindern auch Sport- und Musikkurse an. Wenn wir vor Ort sind, möchten sie uns dann natürlich auch zeigen, was sie gelernt haben. Als Gegner stand ein Team aus Kpalimé zur Verfügung. Es war ein unterhaltsames Match, welches unser Team nach einer 2:0 Führung aber noch aus der Hand gab. Am Ende stand es 2:2. In der Halbzeitpause durften dann unsere Tänzerinnen zeigen, was sie können. Ein wirklich schöner Nachmittag.

 

Am Sonntag ging es mit den Familienbesuchen bei unseren Patenkindern los. Da wir nicht alle Kinder besuchen können, liegt der Fokus immer hauptsächlich auf den Familien, die wir noch nicht kennen, da die Kinder neu im Programm sind. In Kusuntu standen insgesamt 18 Patenkinder auf der Liste. Das war ein ganz schön strammes Programm, da in Kusuntu die Wege sehr weit und teilweise schlecht befahrbar sind. Am Ende haben wir auch nicht alle geschafft, da wir am späten Nachmittag von einem heftigen Regen überrascht wurden. Danach mussten wir die Besuche leider abbrechen und uns darauf konzentrieren, heile zurück ins Hotel zukommen. Hier gilt unseren Motorradfahrern ein großer Dank, denn die Wege waren inzwischen eher Bäche und uns dadurch zu lotsen, war kein leichtes Unterfangen.

In jeder Familie wurden wir herzlich und mit viel Dankbarkeit empfangen. Überall stand reichlich Obst in Form von Ananas, Kokosnuss oder Bananen auf dem Tisch. Auch der obligatorische Palmschnaps oder -wein fehlte natürlich nicht. Nach kurzen Gesprächen über die Schule, aber auch die Verwendung des Patengeldes und einem Foto, ging es auch schon weiter zur nächsten Station.

Am Montag stand in Novissi der gleiche Ablauf an. Hier war es allerdings etwas entspannter, da die meisten der 24 besuchten Kinder sehr zentral wohnen. Die Gastfreundlichkeit war natürlich nicht minder groß. Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie die Familien leben und was durch die Patengelder schon alles verbessert werden konnte.

 

Der Dienstag begann für Schatzmeister Peter und mich erstmal mit einem Bankbesuch. Hier mussten einige Dinge geklärt werden, damit die Patengelder weiterhin reibungslos von Deutschland nach Togo transferiert werden können. Mittags besuchten wir dann das Feld unsere Landwirtschaftsinitiative in Kusuntu. Die dort arbeitenden Eltern erzählten uns, was aktuell angebaut wird und wie die weiteren Planungen für die kommenden Monate sind. Positiv überrascht waren wir darüber, dass die Gruppe aus eigener Initiative heraus auf einem weiteren Feld 400 kleine Palmen gepflanzt hat. Das ist mit Sicherheit eine gute Investition in die Zukunft.

Zum Abendessen trafen wir nochmal mit den Direktoren der Grundschule von Novissi. Hier konnte im Detail darüber gesprochen werden, wie die Schule organisiert ist, aber auch, mit welchen Problemen sie zu kämpfen hat.

 

Mittwoch ging es dann auf das Feld in Novissi. Das Feld liegt sehr weit außerhalb, so dass schon der Weg dorthin recht anstrengend war. Auch, wenn wir, wie jeden Tag, natürlich wieder von unseren Motorradfahrern chauffiert wurden.

Auch hier stand ein langes Gespräch mit dem Vorstand der Landwirtschaftsinitiative an. In Novissi kann aus verschiedenen Gründen aktuell leider nicht so viel angebaut werden. Im März soll es aber mit einem großen Erdnussanbau weitergehen.

Abends wurden wir von Hyacinthe zu einem traditionellen Fufu-Essen zu sich nach Hause eingeladen. So konnten wir den Tag gemütlich ausklingen lassen.

 

Donnerstag hatten wir tatsächlich einen Tag frei. Diesen nutzten wir dazu, uns etwas die Umgebung anzuschauen. Dazu hatte uns Hyacinthe einen Tourismusguide besorgt, der uns bei einem Spaziergang durch den Busch einiges zur Flora Togos erzählte. Danach ging es noch zu einem alten Schloss, dem Mount Kloto und einem kleinen Wasserfall. Die Wege waren teilweise spektakulär, so dass wir nicht sicher waren, ob das Auto am Ende noch in der Lage sein wird, uns wieder heile ins Hotel zu bringen. Wir sind jedoch unversehrt angekommen, das Auto mit Sicherheit nicht.

So langsam näherten wir uns dem Ende unseres Aufenthalts in Togo. Denjenigen von Ihnen, die schon länger dabei sind und schon den ein oder anderen Reisebericht gelesen haben, ist mit Sicherheit aufgefallen, dass noch ein sonst immer wichtiger Programmpunkt fehlt. Das große Fest. Aber natürlich gab es da.

Freitag wurden wir nachmittags im Hotel abgeholt und zu einer Location im Stadtkern gebracht. Was uns dort erwartete, ist mit Worten kaum wiederzugeben. Hier müssen die Bilder für sich sprechen. Es wurde viel getanzt, gesungen, getrommelt, aber auch geredet und einfach gefeiert. In das Fest eingebettet wurde die Patenschaftszeremonie für die 5 neusten Patenkinder und eine kleine symbolische Krönung für mich als neue 1. Vorsitzende. Auch Jürgen, Peter und Irmgard wurden reichlich beschenkt. Ganz besonders stolz können wir darauf sein, dass auch wichtige Persönlichkeiten wie der Präfekt, Bürgermeister und der Vertreter des Regionalleiters für Schulwesen an der Veranstaltung teilgenommen haben. Das zeigt, wie anerkannt wir vor Ort sind. Es war ein unvergesslicher Tag. Auch, wenn wir leider wieder nicht vom Regen verschont blieben.

 Nach einem letzten Treffen mit all unseren Mitarbeitern hieß es Samstag dann Abschiednehmen.

Auch wenn unser eigentlicher Flug kurzfristig gecancelt wurde, saßen wir 4 abends im Flugzeug Richtung Deutschland. Was uns bleibt sind wunderbare Eindrücke, Erfahrungen und Erinnerungen. Aber auch eine Menge Arbeit. Und eins ist sicher, wir werden wiederkommen.